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1. |
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Wie kann ich meinen Frieden in dieser verdammten Welt finden
die mich innerlich immer nur krank macht
man kann doch seinen Traum verwirklichen
klar, wenn man zuviel Zeit hat
weil man bei der Geburt zufällig zu reich war
oder immer alles auswendig gelernt hat und am Ende noch glaubt
die Weisheit der individuellen Freiheit,
oder wie der Scheiß heißt, wiederholt und sich anpasst
Ja, wir wissen es, wir jammern zuviel
doch ihre beschissene Realität fanden wir nie wirklich gut
es bleibt bei dem Versuch uns immer tiefer
in dieses System zu pressen
bis wir Werbesprüche fressen
Realität ist doch gar nicht so fern,
sie läuft in jedem Ticker in der U – Bahn
zu viele Nachrichten, zu wenig Wahrheiten
zu viel von gar nichts und zu wenig Taten
es gibt keine Antworten, nur blinde Entscheidungen
sind lieblos gestrandet, hilflos und teilnahmslos
einfach so - am Leben
als gäb es einen Vertrag das Leben zu lieben
doch fressen es alles auf
die Spitze des Fleischberges
wir kitzeln die Zeit leer
doch sind wir nicht Teil davon?
Keiner von uns ist ohne Schuld,
denn nur Gauner kann man betrügen
wir tragen die beschissene gleiche Logik in uns
doch
Das ist nicht unsere Welt
Das ist nicht unsere Krise
Das ist euer Verdienst
Und wir baden es nicht aus
Das ist nicht unser System
Das war nicht unsre Idee
Das war euer Versagen
Und wir graben nun auf
dem eigenen Scheiterhaufen
nach irgendeiner Möglichkeit, die nicht nach Lüge schmeckt
trink das Leben auf Ex
und du spürst nur die Wirkung, keiner von uns hier braucht noch Geschmack
nein, nur den Rausch und alles ist so perfekt
wir lecken die Schenkel durch Frischhaltefolie
rappen vom Kämpfen beim Pissen in Klorinnen
sind Letzter am Ende,gibt nichts, daß wir vorfinden
schleppend und kränkelnd,verbittert durchs Wo schwimmend
wo sind sie, die Revolutionslieder?
wir sind so biedere, öde Resignationsspieler
wie konnten sie so klingen?
warum hat uns keiner davor gewarnt?
Es ist Zeit sie aufzubauen
die Parallelwelt
schaut euch an
wir können einfach gehen
wir sind festgefahren
ein Feldversuch, ohne Regeln
auch dein Name wird im Abspann fehlen
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2. |
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epilog
Wenn ich meine Beine in die Hand nehme
klatsche ich mit voller Wucht auf die Fresse
doch wenigstens ist es still hier
nur noch atmen - und das Warten
es gibt für alles eine chemische Substanz
ein bisschen MDMA für die Liebe
Glutamat für den Geschmack
10 Pillen Viagra gegen diese tagelange Langeweile
ich scheiß auf all die behinderten Worte
ehrlich gesagt weiß ich, dass die Zeit mir nicht viel mehr bringen wird,
als das, was ich jetzt schon hab
mit Sicherheit kein Wir
was soll das sein?
wenn es das gibt, bin ich es nicht
von Beginn an immer an Strich durch ihre Rechnung
Hauptsache nicht so sein wie sie
Hauptsache ein bisschen Einbildung behalten
doch mit der Zeit schwinden die falschen Gedanken
und es bleibt nur diese einfache Verwaltung
der Einsicht in die kalten Wahrheiten des Lebens ohne Sinn
ja, es stimmt
wir sind gleich, genauso bescheuert
kratzen auch nur Oberflächen auf,
schauen die bisschen besseren Filme, kochen mit anderen Gewürzen
ich besauf mich mit teurem Whiskey, aber es ist trotzdem ein Suff
es geht nur um den Rausch
und ihr kauft euch die teureren Autos und die schickeren Flatscreens
aber es ist trotzdem ein Puff
und ihr werdet gefickt
bis wir sterben
und ich
glaub ja an die Schönheit des Lebens
ich kann sie jeden Tag sehen, wenn ich will
und ich glaub auch an die Möglichkeit einer Insel
entdeck sie in den Augen meiner Freunde, wenn ich will
ich bin mir sicher, dass mich all das mal ausfüllt
denn kein Mensch braucht Sinn
soda
Es ist alles anders, ich suche und suche
und stolpere über den holprigen Weg,den ich mir längst schon ebnen wollte
Wie viel Prozent in mirmachen mich anders als den Großteil des Gesamten?
Wie viel des Ganzen steckt in mir
für wie viel von mir muss ich mich bei Anderen bedanken?
ich suche Unterschiede, Defizite meiner Gegenüber und begnüge mich
mit Lügengeschichten, die mir unwichtige Berichterstatter auftischen
„Es ist nichts“ habe ich mal gesagt
doch frage ich mich, wie dieses Nichts jetzt so wichtig sein kann
ich fange mal wieder am Ende an, weil der Anfang keinen Anhang hat
ich erkläre platt, was ich alles satt habe
und bemerke dabei den faden Beigeschmack
der mir klar macht, dass mein Gepäck mich gar nicht so anders macht
ich beklage mich über die Welt und begreife dabei,
dass ich ein Teil dessen bin,
was ich nur allzu oft vergessen will
und was deshalb so vermessen klingt
ich bin ein Bruchteil einer sich ständig ändernden Konstante
der sich zeitweise seiner eigenen Gedanken beraubt
und den Mist glaubt, der um ihn herum auftaucht
ich brauche das Andere, um aus mir heraus aufzutauchen
und zu begreifen was ich damit meine
wenn ich mein Eigenes mit steinernen Satzeinheiten beschreibe
ich drehe mich im Kreis, aber nur weil ich endlich meinen Rücken entdecken
und mein Rückgrat vermessen will
an Ecken und Kanten zu stoßen bereitet mir kein Kopfzerbrechen
mit sich selbst abzurechnen erfordert keine höhere Mathematik
wichtig ist nur ein Lichtblick, der den eigenen Blick ins Innere richtet
Es ist nicht alles richtig
aber das hat auch niemals jemals erwartet
ich erhebe mein Glas mit teurem Whiskey gen Himmel
und verstecke mich zwischen den Zeilen meines Gesagten
bevor ich den Sprung ins Kalte wage
und wild konzentriert um mich und gegen Wellen schlage
um das Nass zu ertragen
ich habe Großes vor
oder zumindest habe ich vor, mein Größtes zu sein
ich will nicht klein beigeben, sondern die Regeln des Lebens neu auslegen
die Masse kann mich bewegen, trotzdem werde ich mich oft dagegen lehnen
werde viele Dinge einfach nicht verstehen
und mich immer wieder nach Anderem sehnen
ich will eine Kostprobe von allem, ohne dass mir alles gefallen muss
ich will den Sinn und Zweck der Dinge vergessen
und mich nach meinem eigenen Ermessen mit mir selbst beschäftigen
ich will mich ausfüllen mit lauter unerklärlichen Dingen
denn kein Mensch braucht Sinn
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3. |
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Und jeder von euch hat einmal geträumt
dass es so wahr wird
steht jetzt mit mir da, besoffen doch klar im Kopf
nicht stark wir
treiben vorbei, das Leben auf Teilzeit gestellt
haben nie was erreicht, wir brauchten halt einfach das Geld
der Gedanke war leicht, doch das Handeln ist ein Sack Zement
den es aus unseren Köpfen durch all die Organe
ganz tief in den Darm trieb
und am Ende verblieb davon nichts, nur der widerliche Duft
der eigenen Scheiße
klar ist das alles nicht tragisch,
wir können ja weiter verreisen
klar muss man das Gute hier sehen
den Sinn im Scheitern begreifen
klar hast du nen Beruf, der dir taugt
du wolltest ihre Weisheit verfeinern
ich lache mich tot, doch der Witz war nicht gut
es ist viel zu bitter
weiß wer wir sind und lieb euch zu sehr
als dass ich mich abfind
überall Wut in Gesichtern, die klug sind und wissen
wie mutlos sie selbst sind als Brutort der Ideologie
die sie schon immer verachten
es braucht nur
einen der sagt:"es geht hier lang" und wagt
all die Vielen aus Schlaf Und Verwirrung zu reißen
formuliert euch die klare Idee von der anderen Welt
mit den eigenen Regeln,
jeder zweite der Schemen wird schreien:
„ich finde das Schwachsinn“
zu tief sitzt er fest, der Stachel der Pest
die Normen zu stark, dass hier noch was geht
klar, Liebe ersetzt euch wieder den Rest
der Vielfalt dies gab, als Kinder mit Kraft und
wie du das sagst und dann auch noch glaubst
dass ich es auch mach
"akzeptiere den Lauf der Zeit, irgendwann sind wir erwachsen"
sagst du
Fickt euch erwachsen
ihr hilflosen Spassten
glaubt nicht mehr an Achtung vor den eigenen Idealen
verschwindet im nackten Wahnsinn vom Kapitalismus
kriecht grinsenden Affen
ganz tief in ihre blanken blitzenden blassen
Hintern voll flachen Witzen und Schwachsinn
sie binden Krawatten in ihrem Affentempo
um eure winselden, flachen Hälse
halt
die Träume immer noch hastig hinter sich lassen
die Tinte aufs Blatt und ihr Blinden ertastet
Gewinn und verfasst im Schimmer der Macht
den klingenden Satz: "wir finden es klasse"
klar, sie lassen euch mitspielen
als Pfaffen, die sich selbst verachten
danach leer Titten begrabschen
Glassplitter der Nacht
schnell in die richtigen Taschen gesteckt
die Kippen und Nasen gezogen
zum sinnlosen Wippen in Schale geworfen
bis bei Elektro-Bässen die letzte Pisse
weggeschwitzt wird wie Wasser
danach noch ein Fick mit nem anderen Wrack
und ganz sicher noch hat es dann Sinn gemacht
oder?
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4. |
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Trip
Wir halten die Klappe und drehen ab
fahren den Film gegen die Wand und suchen den Sprung in unserer Platte
jede Idee ist der Schatten eines Schattens
rote Knöpfe schwarze Tasten
die Brot und Spielesammlung deiner Rabeneltern verbrennt
ein Kletterseil aus Eis zerläuft in deinen Händen
der erste Turm fällt, das Puzzle nimmt kein Ende
jagen den weißen Fleck, das helle Licht hinterm Schlüsselloch
wir treten die Tür ein ohne anzuklopfen
kotzen in den Schirmständer bevor wir die Party wieder verlassen
nehmen uns was wir wollen, Glotzen aber nicht anfassen
Ungebetene Gäste zwischen Musik und fliegenden Untertassen
epilog
und nein, ich brauch keine Antwort mehr
ich sauf mich ganz hoch
bis ich auf ihre Köpfe spucken kann
ihr ganzen Wahrheitsstümper glaubt noch an die Kontrolle
ich kauf mir mehr Whiskey, sauf mich ganz hoch
glaub nur an den Tod
der Gebrauchtwarenhändler hat sie auch schon so lange
in seinem Schrank stehen, die Unendlichkeit lebt
alles ist möglich und nichts geht
doch ich leb
alles zerfällt in den Händen, halt mich immer nur weiter daran fest
fass die letzten Brocken Leben, tast mich zum Ende von dem beschissenen Restatem
der immer noch in mir drin ist, doch fest steckt
und ich rede solange, bis jeder von euch kapiert hat,
worum es mir geht
diese Welt ist ein schwarzes Loch, du kannst nichts sehen
wir schlucken uns selbst, das ist Leben
und sowas von egal
Trip
Eine Hand schlägt die andere, ein Kopf wäscht den anderen
unser Gepäck, wenn wir im Halbschlaf zur Sternwarte wandern
hält uns am Boden, mit den Schlangen an unseren Beinen
mit toten Augen suchen wir die Richtung und verzweifeln
hören uns nie satt an den Geschichten von daheim
der alte Mann mit weißem Bart und die Berichte von der anderen Seite
denk ein schwarzes Loch oder fall in eines hinein
Leben heißt Dreck fressen und Feuer ausspeien
epilog
Ja vielleicht klingt Trip pathetisch
aber wenigstens Musik muss doch Halt geben,
ich halt jeden auf Distanz
der meint, er hätte auch nur irgendwas verstanden
denn wir klammern und zu lange schon nur fest
an irgendeinen Gedanken
von wegen das Leben macht Sinn
wir sehen noch die Schemen vom Kind, das wir waren
und drehen all die Regler ganz still
auf volle Lautstärke bis das Feedback all die Wahrheiten killt
ja, du musst am Ende gar nichts davon verstehen
denn die Lage ist schon ok und wir sind
das schwarze Loch, oder?
Trip
ich würde sagen wir jagen ein schwarzes Loch
und lassen uns antreiben
am Anfang war die nackte Frau mit breiten Beinen
liegen in den Armen von selbstgemachten Puppen
ohne Geld auf der Bank, mit Dreck unter den Fingerkuppen
vom vielen Graben nach den katzengoldenen Träumen
mein Satz und alle Sätze heiße Luft in kalten Räumen
die Bodenschätze versteckt in einem Aktenkoffer
verbrannte Zungen in einer Welt voller Wasserkocher
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5. |
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Zwischen all den Stimmen kann ich nicht mehr hören,
um was es eigentlich geht
es ging doch um Aufbruch
es ging doch um uns
als wir noch Träume redeten
bevor die leeren Versprechungen kamen
doch zu gut getarnt waren
es ging doch um Aufbruch
es ging doch um uns
es sind Ziele, es ist Abgrenzung
es ist immer ein bisschen mehr
sein als die Anderen
mehr können, mehr ficken, mehr Kohle
mehr Blicke auf sich ziehen
mehr verlogene Schritte ins Nichts setzen
es sagt doch nichts anderes als
"verdammt ich bin hier, ich bin alleine, ihr seid zu viele"
dein Kopf sagt: "Ich bin für Großes bestimmt"
dein Kopf sagt: "Ich bin bloß für den Tod schon bestimmt"
er sagt doch nicht Anderes
ihr schreit doch nichts Anderes
doch verschiebt unsichere Augen in selbstverliebte Zahnpastalächeln
genau: die Zeit heilt wohl dann den Rest
jetzt?
kauen wir uns selbst das Fleisch von den Rippen
mehr ist es nicht
such dir nen Job und spar Geld
mehr ist da nicht
zu alt für unbeschwerte Leben
komm, zeig wo du besser bist
irgendetwas muss es sein
es gibt zu viele, die das auch probieren
wir müssen aus uns selbst blühen,
keine Pflanze verlässt aus Frust den Keim
zwischen all den Schreien
Zwischen all den Schreien hört keiner mehr dein
Zwischen all den Schreien hört keiner mehr dein
Zwischen tausend Bekannten auf einmal allein
Kauf noch ein bisschen mehr von der Freiheit, die sie uns einreden
es gibt immer ein neues Produkt
und nach ein paar Jahren interessiert es uns wirklich
stell den Spiegel ins Zwielicht deiner Zweifel
wenn es vor allem darum geht, wie man Geld verdient
ist es doch einfach schön, dass man mehr hat als die Anderen
alles wie gehabt, das Ziel ist die Wirkung
auf die Armee an Lügenbaronen in dir drin
vom Kind zum Blindgänger
gehen weiter alleine, weil "wir" so kindisch klingt
Es ging doch um uns
Es ging doch um uns
Wo sind die begeisterten Augen
Der Zusammenhalt
Die Tagträume und Nachtleben
Es ging doch um Aufbruch
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6. |
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blank
Vollgefressen mit falschen Versprechen
meine Messer sind viel zu stumpf,
um eine Scheibe von eurem so genannten guten Leben abzuschneiden
ich will weder den Kuchen noch die ganze Bäckerei
irgendwo im vollen Aschenbecher liegt der Beweis
dass die besten Gedanken die besten Zigaretten gemacht haben
immer hinter etwas her, was ich sowieso nicht festhalten könnte
aber der Befehl war klar:
"immer weiterlaufen, nie nach hinten schauen"
aber ich bin sehr optimistisch, wenn ich behaupte
dass am Ende des Kampfes gegen mich selbst
ich keine Zähne mehr haben werde
in meinem Schädel ein Leck und mein Gesicht im Dreck
an diesem gedeckten Tisch wird nie geredet, nur ständig gegessen
bis die letzte Sofaecke zu einem Endlager geworden ist
wenn sie sagen sie wollen uns retten, kann ich schon
das frische Blut riechen, Dichter sterben, Helden verraten
und ich frag mich wozu sie noch fähig ist
diese Unendlichkeit in mir drin
in meinem kleinen Zimmer ist bald kein Platz mehr für
meine ganzen autokannibalischen Träume
Bloy, ich fühle dein
ergreifendes Verliebtsein und stehe dir bei hundert Jahre später
gut aufgehoben in unserem Brennesselbeet, schön gepflegt
Zeitgenossen in der Ungewissheit, haben uns lächerlich gemacht
und weggeworfen, um uns zu finden
epilog
und jetzt, lieg ich hier
und warte immer noch auf ein Zeichen, jemand der schreit:
"das ist der Moment, komm mit mir, wir gehen, es ist genug."
nein, es ist nie genug
die Ausreden suchend
es passt gerade nicht so rein, vielleicht in ein, zwei, oder drei
Jahren
die Bücher, die Filme, die Lügen, die Träume
man hat uns ein Leben versprochen, doch nicht verraten, was das bedeutet
ich schäume nicht vor Wut
ich war schon mit 18 komplett übergelaufen
jetzt ist da nichts mehr
die paar Tropfen, die das Spiel der Resignation befeuchten
mir genügt der Zeigefinger nicht
ich bin zu voll, zu übersättigt
ich stecke mir die ganze Faust in den Hals
und kotzt euch alles vor die Füße, um irgendwas in mir noch zu retten
ja, ihr habt ja recht, nicht übertreiben, wir setzen uns zusammen
und fressen die ganze Scheiße noch mal von vorne ins uns rein
denn das scheint alles was uns bleibt
die Bücher, die Filme, die Lügen, die Träume
alle stehen bei Allen Schlange, ich warte auf ein Zeichen:
" das ist der Moment, komm mit mir, wir gehen, es ist genug"
nein, ich brauch Zeit für mich alleine
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7. |
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Wenn du die Witze erst beim Lachen verstehen lernst
weil sie in der Kehle stecken bleiben
hab ich alles richtig gemacht, denn so ist die Welt
du denkst, du musst das nicht ernst nehmen
weil wir alles grau malen
setz deinen Pillen ab, hör auf zu Zucken, Mr. Techno
bunt ist die Welt nur noch im Rausch
pumpen sie auf, bis alles platzt
du in deiner Kotze liegst und wieder klar siehst
und wieder nachgibst und wie lang denn noch?
mit 14 war sich zu besaufen rebellisch
ein Akt der Antihaltung auf ihre Normen
doch mit Mitte 20 genauso bitter wie alles andere
wann wir das checken ist ne andere Frage
weil wir sonst nie was gelernt haben
dass gegen das System ist oder so ähnlich
versteh mich nicht falsch, auch ich hab kein Patentrezept
doch Fuck, ihr wisst, dass kann es nicht sein
gefangen in einem beschissenen Abhängigkeitsverhältnis
denn auch du brauchst die Kohle
und das nennen sie frei wie ein Vogel
komm flieg um dein Block auf Speed
und den Cock im Mund von der Hoe, Yeah
Raptexte können zum Träumen verleiten
Scheiße, der klare Gedanke der Hoffnung häutet die Zweifel
zeigt nur die Essenz unseres Scheiterns
wenn mit 30 oft schon Leute ergreisen, nur dasitzen
wichsen und schwitzen für ihren Chef und im Fitness-Studio
zum Ausgleich ihr Deppen, wann checkt ihr das selbst, man?
ich hab kein Bock mehr zu streiten
trag nur den Schockzustand weiter
die Wunden ausgetrocknet wie Leichen
doch noch tropfend voll Eiter
kommt schon ergreift jetzt, irgendetwas
schrei jetzt, irgendetwas
es bleibt blinde Wut
und immer noch kein Feind
und immer noch kein Feind
und immer noch kein Feind
es bleibt blinde Wut
und immer noch kein Feind
und immer noch kein Feind
und immer noch kein Feind
die Stimme zerreißt
die Stimme zerreißt
ja bestimmt hast du Recht, die Wut ist nicht politisch
es fehlt die Ideologie und die verdammten klaren Ziele
ja wie auch, wenn es nur ein Versprechen gab
immer mehr zu kaufen und der blinde, steile Aufstieg
zur Isolation in Lofts und Appartements
obwohl wir genau das nie wollten
ihr beschissenes seriöses Leben
alles um uns herum wärmt sich an Vibratoren in einem Kreis
den Rest der Kindheit vergeigt in falschen Tonleitern
man bildet sich ein und aus
wobei nichts von den zwein was bringt
weil beides falsche Wahrheiten sind
immer nur rein damit, ich kotz alles hier aus
das Internet zeigt den Kids, dass man sie nicht braucht
die Freunde sind nur bei Skype, reist uns raus
wir steigen auf und ab, weil jede Bindung zerreißt
im Wettlauf um ein bisschen der scheiß
Selbstverwirklichung
oder wie auch immer das heisst
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8. |
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Und irgendwie ist immer der Morgen danach
wer soll das sein, dieses wir?
ich kenne nur mich
den billigen Schnaps vertrug ich nie
Melancholie und Kopfschmerzen
wieder ein bisschen Träumen
von der Liebe – irgendwas muss uns ja bleiben
ich hab das Bild und Pauspapier
und irgendwie ist immer der Morgen danach
ein flüchtiger Kuss auf den Mund, ein kurzes Festhalten
ein „ich bin betrunken, gib mir ein bisschen Wärme“
ohne Worte
und ich gehe, weil ich das schon immer am besten konnte
ich würde dich ja mitnehmen, nur für den Weg nach Hause
ich würde mich ja hinsetzen, nur für ein wenig Zuhause
gib mir tausend Länder
ich zerdrücke sie zwischen meinen Fingerspitzen
weil ich eigentlich nichts davon brauche
wir vergessen die Pausen, die blauen
drücken Originale auf Kopien, ohne es zu glauben
wir glauben uns auch betrunken kein Wort mehr
wir gehen jetzt
Scheiße, es ist verdammt kalt hier
wir stecken mit unseren Köpfen im Schnee fest
und wissen nicht mehr wie Bewegung schmeckt
die Sohlen der Füße so lang schon verbrannt an der Sonne
sind immer am Rennen, doch kein Land gewonnen
es geht nur darum den Gedanken zu stemmen
es ganz zu wollen
komm, geb es auf, den Rest
jetzt ist es eh scheiß egal
alles oder nichts
im Fallen spür ich Licht
hab nur ein Ziel
im Fühlen anzukommen
und ich träum immer noch vom Träumen
ich träum immer noch vom Träumen
kratz mir weiter die Wege, die wir noch nicht sehen
tief durch ihren Beton, weil viel mehr darin liegt
in unseren Augen
und ich träum immer noch vom Träumen
ich träum immer noch, ich träum immer noch
ich träum immer noch
ich träum immer noch vom Träumen
ich träum immer noch vom Träumen
der Moment der Wahrheit in ihrem Atem
diese Klarheit, einfach nur da sein
und am Grund dieses Sees ist die Stille so nah
dass ich weiß, auch ich bleib
doch für einen Moment wahr
zeig mir wo
wo sie liegt ist kein Platz mehr für Weisheiten
halten uns fest am Schimmer des Anderen
blasse Wanderer, ich kenne keine Himmelsrichtungen
mein Kompass spinnt
ich hatte doch jeden Tag eine neue Idee bevor diese Leere kam
leg den Retro Effekt über die nachdenklichen Fotos im Fahrtwind
und du glaubst wenigstens den geklonten Erinnerungen
wir holen die Bilder hervor und erblinden am Tor zur Nostalgie
oh, so pathetisch
glauben uns auch betrunken kein Wort mehr
wir gehen jetzt
und ich träum immer noch vom Träumen
ich träum immer noch
ich träum immer noch
ich träum immer noch vom
und irgendwie ist immer der Morgen danach
die Matratze bleibt kalt neben mir
kratze die Falten in ihr Gesicht
damit wir wissen was Älterwerden heißt
es heißt gehen und stehen, gelassen werden
sehen, erleben ohne jemals ein Satz von deren
Pseudowahrheiten anzunehmen
heißt ständiges Unverständnis, die Reibung im eigenen Scheitern
verbreitet sich immer nur weiter, wir teilen uns von Zeit zu Zeit
doch bleiben für immer alleine
trauen keinem, der meint dauerhafte Antworten zu kennen
ihr beschissenes Grinsen zu breit, geklont aus Werbefilmen
und irgendwie ist immer der Morgen danach
sie sagt: „ das Schlimme ist, es gibt keine Möglichkeit nicht zu sein“
und nein, ich versteh es nicht
die Hand über den Augenringen
die vorprogrammierten Endgegner sind zu mächtig
bevor wir etwas beginnen können
erdrückend und befreiend
und ich schreibe meine Zerrissenheit
in den Sand vor der nächsten Welle
ich richte es dir aus,
irgendwann
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Yeah. Nach langer Arbeit freue ich mich endlich meine neue LP raushauen zu können. Ich wollte von Anfang an eine Vinyl machen und darauf war es auch ausgelegt: wenig Lieder, die dafür in sich schlüssig sind und am Stück Sinn ergeben.
Die Vinyl und CD gibts bei postrap zu kaufen:
www.postrap.de/releases/vakuum/
Die Zeit, in der die Scheibe entstand, war geprägt von vielen Veränderungen und sogenannten Realitäten, mit denen ich mich nicht zufrieden geben kann und will. Musik und Schreiben ist mein Weg damit umzugehen, umzuwälzen, vor allem mich selbst. Nachdem ich in alten Projekten oft eine eher lyrische Herangehensweise hatte, wollte ich dieses Mal direkter und unmittelbarer schreiben. Die Estetik des Auskotzens oder so.
Ich freue mich, wenn das gehört wird! Spread the word!
released December 8, 2012
rap: epilog, soda , trip, blank
beats: phonatic, soda, smokey131, azabeats, misanthrop, locoto
Mix: epilog & Sebastian Blume
Master: Sebastian Blume //
sebastianblume.de
Cover: wooz moon //
woozmoon.org
Gestaltung: Tymon Dabrowski
pos 007